WEISSE REBSORTEN
Die D.O. Rueda ist eines der wenigen Weinbaugebiete Europas, die sich auf die Herstellung von Weißwein und den Schutz und die Entwicklung ihrer autochthonen Rebsorte, in diesem Fall Verdejo, spezialisiert haben.
Der starke Charakter des Verdejo, die Einbindung anderer Rebsorten und Weinberge, die sich im Laufe der Zeit an die harten, fast unwirtlichen Gegebenheiten ihrer Umgebung angepasst haben, kehren das Beste aus diesem Wein hervor und kennzeichnen das Wesen der Weine von Rueda.
HAUPTSORTEN
VERDEJO
SAUVIGNON BLANC
Andere weiße genehmigte Rebsorten
VIURA
VIOGNIER
PALOMINO FINO
CHARDONNAY
In den Dreißigerjahren begann man mit dem Anbau der Rebsorte Palomino Fino. Sie bringt Weine mit einer sehr blumigen Note hervor und ist ertragreicher als andere Sorten. Auch Weine, die dem damals sehr gefragten Sherry sehr ähneln, werden aus dieser Sorte gekeltert. Deshalb gehörte sie in dieser Zeit schließlich zu den Sorten, die im Bezirk Medina am meisten angebaut wurden. (Der Kontrollrat der D.O. Rueda hat neue Anpflanzungen dieser Rebsorte untersagt.) Aus dieser Rebsorte lassen sich leichte Weine mit einem geringen Säuregehalt produzieren. Sie eignet sich hervorragend für den biologischen Ausbau.
Der Rebsorte Viura die eigentlich aus La Rioja bekannte Rebsorte wird seit den Fünfzigerjahren angebaut, als die klassischen Weißweine noch in Holzfässern ausgebaut wurden. Diese Rebsorte verlieh dem kastilischen Tafelwein eine aristokratische Note, da zu dieser Zeit die Vorzüge des Verdejo noch nicht sehr bekannt waren und er zu „Generosos“ (dt. gespriteter Wein) verarbeitet und für den täglichen Weingenuss angebaut wurde.
Der Rebsorte Sauvignon Blanc die aus der französischen Region Loire stammende Sorte hielt in den Siebzigerjahren ihren Einzug. Während der Sauvignon der Loire eine Note von Flint besitzt, mutet der Sauvignon Blanc eher blumig an und verfügt über Aromen von Grapefruit und Passionsfrucht. Die geschmacklichen Unterschiede sind vor allem auf die längere Sonnenexposition im Vergleich zu den Trauben der Loire und von Bordeaux zurückzuführen. Gemeinsam ist ihnen jedoch ihre kurze Vegetationsperiode, die in der französischen Region am nördlichen Breitengrad und in Kastilien an der Höhe liegt.
Rueda hat diese französische Weinsorte als erstes Weinbaugebiet übernommen und sich damit ihren Ruf als moderne Region mit internationaler Ausrichtung verschafft.
Der Rebsorte Viognier die 2019 zugelassene Rebsorte mit Aromen von Steinobst und Honig erinnert an Moscatel.
Der Rebsorte Chardonnay die Rebsorte mit mittlerer bis geringer aromatischer Intensität erhielt 2019 ihre Genehmigung. Sie verleiht den Weinen eine Note von reifen Früchten und kann im Laufe der Zeit Butter- und Nussaromen entwickeln.
ROTE REBSORTEN
Im Gebiet der D.O. Rueda, das besonders für seine Weißweine berühmt ist, werden auch Rotweine gekeltert.
In der Vergangenheit, vor allem vor der Reblausplage Ende des 19. Jahrhunderts, gab es in dieser Gegend noch Weinberge mit roten Rebsorten.
Auch die Rot- und Roséweine der Region sind seit dem 5. August 2008 durch die Herkunftsbezeichnung D.O. Rueda geschützt.
Die Rebsorten, deren Produktion genehmigt wurde, konnten sich perfekt an ihre Umgebung anpassen und besitzen hervorragende Eigenschaften für die Erzeugung von Qualitätsweinen.