Trotz anfänglich pessimistischer Vorhersagen haben Niederschläge und weitere Anpflanzungen für eine neue Rekordernte gesorgt.
Die Lese begann in der Nacht vom 29. auf den 30. August, dabei wurde die Sauvignon Blanc zuerst eingebracht. Diese Rebsorte wird als erste gelesen, da ihr Vegetationszyklus kürzer ist und sie somit ihre Reife früher. Danach folgten die weiteren weißen Varietäten Verdejo, Viura und Palomino. Den Abschluss bildeten die zuletzt reifenden roten Rebsorten.
2012 beläuft sich die registrierte Anbaufläche auf 12.826 Hektar. Auf die Verdejo, die autochthone Hauptrebsorte der Rueda Appellation, enfallen dabei 10.255 Hektar. 92 Prozent der Verdejo-Reben werden auf Drahtrahmen erzogen, so dass die Maschinenernte möglich ist. In diesem Jahr war ein Zuwachs der Anbaufläche von 242 Hektar zu verzeichnen – ebenfalls ein neuer Rekord. Diese Vergrößerung der Fläche an sich sowie die 1.000 Hektar neuer Pflanzungen, die in den letzten fünf Jahren erfolgt waren, erklären den Produktionsanstieg.
Die Vorhersagen bezüglich der Ernte waren relativ pessimistisch aufgrund der lange vorherrschenden Trockenheit, des schlechten Austriebs aufgrund von Frostschäden, des schlechten Fruchtstandes in einigen Verdejo-Weinbergen sowie der hohen Temperaturen bzw. regelrechter Hitzewellen während des Sommers.
Trotzdem wurden am Ende 78 Millionen Kilo Trauben geerntet – ein neuer Bestwert für die D.O. Rueda. Von dieser Menge müssen noch die Trauben abgezogen werden, die von der technischen Abteilung des Kontrollrates abgelehnt werden, da sie nicht den Qualitätsstandards entsprachen bzw. von den Produzenten selbst herabgestuft werden.
Der sanitäre Zustand der Trauben, die in die Keller eingebracht wurden, war exzellent. Um dies zu garantieren wurden 50 Ernte-Supervisoren vom Rueda Kontrollrat verpflichtet, um die Einhaltung der Vorschriften zu gewährleisten. Der Regen, der am 25. und 28. September September fiel, half das Ernte-Defizit auf einigen Rebflächen zu beheben. Trotzdem war die
Ausbeute von Parzelle zu Parzelle so unterschiedlich, dass in einigen Bereichen die Lesemengen um 40-50 Prozent geringer als in den
Vorjahren ausfielen. Dies betrifft besonders Flächen, die nicht bewässert werden konnten bzw. die auf besonders nährstoffarmen Böden beheimatet sind. Andererseits konnten auf Rebflächen, die gerade erst mit der Produktion angefangen haben oder die gute Bewässerungsmöglichkeiten besitzen, die Erntemenge im Vergleich zu den Vorjahren sogar vergrößert werden.
Die D.O. Rueda kann nun, nachdem die Trauben sicher in die Keller gebracht sind, ohne Schwierigkeiten die Lieferung der Weißweine für alle Märkte sicherstellen und besonders in Zentraleuropa neue Märkte erschließen. Bis September dieses Jahres waren die Verkäufe um 13 Prozent gestiegen und es wird ein Absatz von über 60 Millionen Flaschen für dieses Jahr erwartet.
2012 sind zwei neue Weingüter der Appellation Rueda beigetreten: Bodegas Hugad in Serrada (Valladolid) und BodegasHerrero Vedel in Nieva (Segovia). Hinzu kommen zwei neue Abfüller: Selección de Torres in Villafranca de Duero (Valladolid) und Bodegas Pinord in Rueda (Valladolid).
Gelesene Anzahl in Kilogramm gesamt und pro Rebsorte:
Gesamtmenge Lesegut 2012: 78.049.582
Verdejo: 65.670.463 Tempranillo: 969.994
Viura: 6.624.749 Merlot: 47.838
Palomino: 451.283 Grenache: 11.044
Sauvignon Blanc: 4.171.329 Cabernet Sauvignon: 102.882