Der sanitäre Zustand der Weinberge ist sehr gut. Die Ertragsmenge wird aufgrund des wenigen Regens und der hohen Temperaturen im Sommer wohl geringer als im letzten Jahr ausfallen.
Die Weingüter in der D.O. Rueda haben mit der Ernte der Sauvignon Blanc begonnen. Diese Rebsorte wird als erste gelesen, da ihr Vegetationszyklus kürzer ist und sie ihre Reife früher erreicht als die anderen Rebsorten.
Die ersten Trauben wurden am 29. August eingebracht. Die Lese wird schrittweise weitergehen, wenn die Bodegas die Alkohol- und Säurewerte als passend einstufen.
Die in der D.O. registrierte Anbaufläche für den diesjährigen Jahrgang beläuft sich auf 12.826 Hektar (242 Hektar mehr als im Vorjahr). Dabei entfallen 12.135 Hektar auf die weißen Rebsorten (95 Prozent) und unter diesen dominiert die regionale Rebsorte Verdejo mit 12.255 Hektar. 92 Prozent der Verdejo-Reben werden auf Drahtrahmen erzogen und maschinengeerntet.
Der erwartete Ertrag wird aus verschiedenen Gründen geringer sein als 2011: wesentliche Faktoren dafür sind die Trockenheit während des gesamten Jahres (nur 175-250 Liter/ m2 gegenüber sonst durchschnittlich 325-350 Liter/ m2), der schlechte Austrieb aufgrund von Frösten, ein schlechter Fruchtstand in einigen Verdejo-Weinbergen sowie die hohen Temperaturen während des Sommers. Trotz der vergrößerten Anbaufläche führt dies dazu, dass die Produktion geringer sein wird als bei den letzten beiden Ernten.
Die Lese findet aus zwei Gründen nachts statt: Erstens wird die durch das Sonnenlicht ausgelöste Oxidation vermieden und zweitens können so die kühlen Temperaturen genutzt werden. So werden die Trauben gut temperiert eingebracht, was die Qualität der Weine positiv beeinflusst.
Der Kontrollrat der Rueda hat zusätzlich zu den fünf regulären Kontrolleuren, die ohnehin für die Appellation arbeiten, noch einmal 50 Supervisoren zur Überwachung dieses Jahrgangs abgestellt. Diese sollen die Qualität und die Herkunft der Trauben gründlich prüfen. Ebenso werden die Hefen im Weinberg, der sanitäre Zustand der Trauben und die Menge jeder Rebsorte, die in die Bodegas der Appellation geliefert wirde überwacht. Reben und Trauben, die nicht den Standards und Regularien des Kontrollrates entsprechen, werden abgelehnt.
1.518 Winzer und zwei neue Weingüter haben in diesem Jahr die Erlaubnis erhalten, an der Lese teilzunehmen: Herrero Vedel S.L. (Nieva-Segovia) und HUGAD S.L. (Serrada-Valladolid).